Notos Klavierquartett und Dominik Emanuel Wagner, Kontrabass

Johannes Brahms, Franz Schubert („Forellenquintett“)

2017 erhielt das Notos Quartett einen der begehrten „Echo-Preise“. Auch die Debüt-CD bei Sony Classical wurde von Publikum und Presse begeistert aufgenommen. In dieser Saison gastiert das Notos Quartett wieder in bedeutenden Sälen, darunter in der Berliner Philharmonie, im Beethovenhaus Bonn und im Wiener Konzert-haus.

In Schuberts „Forellenquintett“ gesellt sich der Kontrabassist Dominik Emanuel Wagner hinzu. Der 21-jährige Shooting-Star am Kontrabass hat zahlreiche Wettbewerbe gewonnen und tritt mit renommierten Klangkörpern wie dem WDR Sinfonieorchester auf.

Sindri Lederer, Violine
Andrea Burger, Viola
Philip Graham, Violoncello
Antonia Köster, Klavier

Dominik Emanuel Wagner, Kontrabass

Kritiken

Kritik aus der Borkener Zeitung vom 02.10.2018

Notos Quartett gastierte mit Gastsolisten

"Selbstmordmusik" erklingt im Vennehof

Von Claudia Peppenhorst

Borken. Fast alle, die ein Abonnement haben und weitere Zuhörer, waren zum Saisonauftakt der Borkener Konzertreihe am Sonntagabend in die Stadthalle gekommen. Mit dem Notos Quartett hatten die Veranstalter absolut hochrangige Musiker verpflichtet, die das erste Konzert zu einem musikalischen Höhepunkt werden ließen. Im zweiten Stück nach der Pause ergänzte Kontrabassist Dominik Emanuel Wagner das Quartett.

Mit Johannes Brahms "Klavierquartett Nr. 3 c-Moll op. 60" präsentierten Sindri Lederer (Violine), Andrea Burger (Viola), Philip Graham (Violoncello) und Antonia Köster (Klavier) keine musikalisch leichte Kost. Wenige Besucher wollen analytisch hören, sie wollen genießen. Jedoch erschließt sich die komplexe, enge motivische Verzahnung und Satztechnik dieses Brahmsquartetts erst mit dem konzentrierten, beobachtenden Höhren, und das ist schon Kopfarbeit. Aber alle Zuhörer kamen schon aufgrund des exzellenten Spiels und der außergewöhnlich klaren Interpretation der Musiker auf ihre Kosten. Welche Emotionen diese "Selbstmordmusik", wie Brahms sie selber nannte, auslösen kann, erklärt vielleicht sein im Programmheft abgedruckte Bemerkung an seinen Verleger: "Sie dürfen auf dem Titelblatt ein Bild anbringen. Nämlich einen Kopf mit einer Pistole daran. Nun können Sie sich einen Begriff von der Musik machen. Ich werde Ihnen zu diesem Zwecke meine Fotografie schicken."

Heiterer gestaltete sich der zweite Teil mit Franz Schubert "Forellenquintett" A-Dur D 667. Hier ergänzte Kontrabassist Wagner das Notos-Quartett ganz hervorragend. Schuberts Erweiterung eines Klavierquartetts durch den Kontrabass ist nicht nur eine reizvolle Idee gewesen sondern entlastet das Klavier das Bassfundament zu bilden, das damit frei für andere interpretatorische Aufgaben ist. Diese wurden besonders in dem beim Publikum beliebten vierten Satz deutlich, wenn die allseits bekannten Variationen des Liedes von der Forelle erklangen.

Besser als das Ensemble auf der Bühne am Sonntagabend konnte man diese Werke kaum präsentieren und dafür bedankte sich das zufriedene Publikum mit stürmischen Applaus.

...eine der herausragenden Kammermusikformationen der Gegenwart... (Fono Forum)

...ein in seiner Tiefenwirkung grandioses Musizieren, ... von stärkster Eindringlichkeit und überquellender Mitteilungsdichte...“ (Ostsee Zeitung)